Herzlich willkommen im Waldenserort Palmbach
„Lux lucet in tenebris“ – „Das Licht leuchtet in der Finsternis“
Mit diesem Leitspruch der Waldenser heißen wir Sie herzlich willkommen auf der Webseite des Waldenservereins Palmbach e.V.
Sie interessieren sich für die Geschichte der Waldenser und den Waldenserort Palmbach? Dann sind Sie hier genau richtig. Der Waldenserweg Palmbach ist ein kulturhistorischer Themenweg im Karlsruher Stadtteil Palmbach, der von der Stadt Karlsruhe und der Ortsverwaltung Wettersbach initiiert und zum Stadtjubiläum im Jahr 2015 eröffnet wurde. Er erinnert an die Gründung des Ortes durch Waldenser, die wegen ihres reformierten Glaubens aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
Palmbach, heute ein Höhenstadtteil am Rande des Schwarzwalds und seit 2021 Teil des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, gilt als südöstliches Eingangstor zur Stadt Karlsruhe. Der Waldenserweg sowie das Waldenserdenkmal „Tor des Ankommens“ halten die bewegte Vergangenheit des Ortes lebendig. Entlang des Waldenserwegs erzählen 24 reich bebilderte Schautafeln an 12 Stationen die eindrucksvolle Geschichte der Waldenser sowie die Entwicklung Palmbachs von seiner Gründung bis heute. Wenn unsere Seite Ihre Neugier geweckt hat, laden wir Sie herzlich ein, unseren Ort persönlich zu besuchen und Geschichte vor Ort zu erleben.
Wir wünschen Ihnen eine inspirierende und schöne Zeit im Waldenserort Palmbach.
Ihr Waldenserverein Palmbach e.V.
Roland Jourdan und Peter Hepperle
Führungen
Sie planen einen Vereins-, Betriebs-, Gemeinde- oder Schulausflug in den geschichtsträchtigen Waldenserort Palmbach?
Wir bieten regelmäßig geschichtliche Führungen auf dem Waldenserweg und durch den Waldenserort Palmbach an. Lassen Sie sich beim Erkunden des Weges auf eine eindrucksvolle Zeitreise ein. Der Waldenserverein lädt interessierte Besuchergruppen herzlich zu fachlich fundierten Führungen ein. Gerne vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin. Erfahren Sie mehr über die bewegte Geschichte der Waldenser – Ein fester Bestandteil der Führung ist auch die Besichtigung der Waldenserkirche mit geschichtlicher Einführung. Weitere Informationen zu den Führungen finden Sie hier.
Fotoausstellung zeigt 300 Jahre Waldenserkirche
Einladung zur Fotoausstellung
Historische Ansichten und Zeitdokumente – vom 19. Jahrhundert bis heute
Vom 13. Juli bis 27. Juli 2025 laden wir herzlich in die Palmbacher Waldenserkirche ein. Unter dem Titel
„300 Jahre Waldenserkirchen in Palmbach“
zeigen wir eine eindrucksvolle Fotoausstellung, die täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet ist.
Die Ausstellung bietet einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der Waldenserkirche:
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Alte Fotografien der ersten Kirche
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Bilder vom Bau und der Entwicklung des heutigen Kirchengebäudes
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Zeitungsberichte aus vergangenen Zeiten
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historische Palmbacher Ansichtskarten ab etwa 1890
- sowie die Ortsfamilienbücher aus Palmbach und Grünwettersbach
Sonderführung:
Am Freitag, 18. Juli um 18:00 Uhr laden wir zu einer besonderen Führung durch die Ausstellung ein.
Weitere Termine für Führungen werden wir rechtzeitig bekanntgeben.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Tauchen Sie ein in 300 Jahre bewegte Kirchengeschichte und entdecken Sie Bilder, Dokumente und Karten, die die Geschichte unserer Gemeinde lebendig werden lassen.
Anfahrt:
Parkplätze bei der Kirche.
ÖPNV: Mit Bus 47 ab Karlsruhe-Hauptbahnhof, Bus 27 ab Durlach, Bus 158 ab Langensteinbach. Fahren Sie bis zur Haltestelle "Palmbach Kirche".
Mitglied werden & Spenden – wir freuen uns auf Sie!
Liebe Palmbacher, liebe Nachkommen der Waldenser und Freunde der Waldenser,
wir würden uns freuen, wenn Sie unserem Waldenserverein beitreten oder uns mit einer Spende unterstützen. Mit unserer Arbeit möchten wir die vielfältigen Aktivitäten rund um die Waldenser in Palmbach fördern und die Geschichte und Traditionen der Waldenser lebendig halten.
Unser Verein ist als gemeinnützig anerkannt, daher sind Mitgliedsbeiträge und Spenden steuerlich absetzbar. Ihre Beitrittserklärung können Sie uns gerne per Post, per E-Mail an kontakt[a]waldenserverein-palmbach.de, per Fax an 03212-7451282 oder auch persönlich zukommen lassen. Unsere Bankverbindung finden Sie auf der Beitrittserklärung.
Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen die Waldenser-Tradition zu bewahren und weiterzuentwickeln – und auf viele spannende Begegnungen und Projekte!
>> Hier finden Sie unsere Beitrittserklärung und die Beitragsordnung <<
>> Hier finden Sie unsere Satzung vom 19.04.2024 <<
Chronik der ersten Kirche
Die protestantischen Waldenser kamen Anfang Mai1701 in Grünwettersbach an. Ob die 28 Familien mit 111 Personen im ersten Jahr bei ihrer Einquartierung im Ort Grünwettersbach die lutherische Kirche nutzen durften ist nicht bekannt. Dies ist jedoch recht unwahrscheinlich. Im Frühjahr 1702 wurde die Waldenserkolonie Palmbach gegründet. Es wurde mit dem Bau von Baracken für Mensch und Vieh begonnen. Bis zum Bau ihrer ersten Kirche fanden die Gottesdienste in den Baracken oder Scheunen der Einwohner der neuen Waldenserkolonie Palmbach statt. Da sie anfangs nur das Allernötigste hatten, das, was sie aus ihrer Heimat mitgebracht hatten, war an den Bau einer Kirche zunächst nicht zu denken. Es hofften auch viele an die Rückkehr in ihre alte Heimat. Mit Jacques Resplandin kam im März 1722 der erste Geistliche nach Palmbach, der auch hier wohnte. Er gab schon zum 28. Februar 1725 seine Tätigkeit in Palmbach wieder auf und wurde Pfarrer in Mörfelden-Walldorf.
Weiterlesen: Fotoausstellung zeigt 300 Jahre Waldenserkirche
Neues Ortsfamilienbuch Palmbach
Ortsfamilienbücher Palmbach und Grünwettersbach liegen in der Waldenserkirche aus
Beim Gemeindefest am vergangenen Sonntag konnten wir erstmals die Vorabversionen der beiden Ortsfamilienbücher von Palmbach und Grünwettersbach vorstellen. Noch bis zum 27. Juli 2025 haben Sie die Gelegenheit, einen Blick in diese Ergebnisse der Ahnenforschung zu werfen und dabei vielleicht auch Ihre eigene Familiengeschichte zu entdecken.
Die Bücher liegen im Rahmen unserer Fotoausstellung in der Waldenserkirche aus.
Ortsfamilienbuch der Waldensergemeinde Palmbach
Beim Gemeindefest am 13.07.2025 werden wir die Vorabversion vorstellen.
Die in diesem Ortsfamilienbuch aufgeführten Daten stammen überwiegend aus dem Familienbuch der evangelischen Kirchengemeinde Palmbach sowie aus dem Ortssippenbuch von Theo Kiefner: „Die Waldenser auf ihrem Weg aus dem Val Cluson durch die Schweiz nach Deutschland 1532–1820/30“, Band 5.
Die Ahnenforschung im 17. und 18. Jahrhundert ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden. In ihrer Heimat sowie in den ersten Jahren nach ihrer Ansiedlung in Deutschland behielten die Waldenserfrauen ihre Mädchennamen bei. Erst mit der Zeit setzte sich die in Deutschland übliche Praxis durch, dass die Frau den Familiennamen ihres Mannes annahm. Ein weiteres Problem stellt der Kalenderwechsel dar: Während die katholischen Gebiete bereits seit 1582 den gregorianischen Kalender verwendeten, blieb das protestantische und lutherische Deutschland zunächst beim julianischen Kalender und führte den Wechsel erst im Jahr 1700 durch. So folgte auf den 18. Februar 1700 direkt der 1. März 1700.
In den Kirchenbüchern von Palmbach aus den ersten hundert Jahren finden sich zudem zahlreiche französische Amts- und Funktionsbezeichnungen, darunter: ancien = Kirchenältester, avocat = Rechtsanwalt, BM = Bürgermeister (auch Gemeinderechner oder Gemeindepfleger), diacre = Kirchenpfleger, maire = Schultheiß, sindic = ebenfalls Schultheiß.
Mitglied werden & Spenden – wir freuen uns auf Sie!
Liebe Palmbacher, liebe Nachkommen der Waldenser und Freunde der Waldenser,
wir würden uns freuen, wenn Sie unserem Waldenserverein beitreten oder uns mit einer Spende unterstützen. Mit unserer Arbeit möchten wir die vielfältigen Aktivitäten rund um die Waldenser in Palmbach fördern und die Geschichte und Traditionen der Waldenser lebendig halten.
Unser Verein ist als gemeinnützig anerkannt, daher sind Mitgliedsbeiträge und Spenden steuerlich absetzbar. Ihre Beitrittserklärung können Sie uns gerne per Post, per E-Mail an kontakt[a]waldenserverein-palmbach.de, per Fax an 03212-7451282 oder auch persönlich zukommen lassen. Unsere Bankverbindung finden Sie auf der Beitrittserklärung.
Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen die Waldenser-Tradition zu bewahren und weiterzuentwickeln – und auf viele spannende Begegnungen und Projekte!
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Hintergrundwissen
Kirchenbücher in Württemberg und Baden, Standesämter im Großherzogtum Baden
- Bis um 1870 wurden Personenstandsdaten hauptsächlich von den Kirchen in Kirchenbüchern (Tauf-, Trau-, Sterberegister sowie als Familienbuch) geführt.
Die Waldenserkirche Palmbach 1906 bis heute
Die Waldenserkirche in Palmbach – Geschichte einer besonderen Dorfkirche
Die Waldenserkirche im Karlsruher Stadtteil Palmbach ist weit mehr als ein Gotteshaus: Sie ist das sichtbare Zeugnis einer außergewöhnlichen Ortsgeschichte. Ihre Entstehung und Entwicklung spiegelt die Geschichte der Waldenser wider, die aus Glaubensgründen aus ihrer Heimat in den piemontesischen Alpen flohen und hier in Baden ein neues Zuhause fanden. Besonders seit 1906 zeigt sich, wie stark sich das Gemeindeleben um diese Kirche entfaltet hat und wie sie trotz Kriegszerstörungen immer wieder zu einem Ort des Zusammenhalts geworden ist.
Die Zeit des Aufbruchs: Neubau zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Schon Ende des 19. Jahrhunderts war die alte Fachwerkkirche aus dem Jahr 1725 baufällig geworden. Pfarrer Gotthilf Wilhelm Camerer gründete deshalb 1883 einen Kirchenbaufonds, dem 1895 unter Pfarrer Friedrich Schweickert ein Orgelbaufonds folgte. Unter Pfarrer Gustav Meerwein gelang es schließlich, bis 1905 rund 20.000 Mark für den geplanten Kirchenneubau anzusparen.
Damals hatte Palmbach nur etwa 391 Einwohner, doch der Wunsch nach einer schönen, größeren Kirche war groß. Im November 1905 fertigte Baurat Rudolf Burckhardt die Pläne für ein neugotisches Gotteshaus an. Bereits am 15. Januar 1906 wurde das Projekt öffentlich ausgeschrieben, am 2. Februar die Baugenehmigung erteilt. Noch im April 1906 begann der Abriss der alten Kirche. Während der Bauzeit fanden die Gottesdienste vorübergehend im Bürgersaal des Rathauses statt.
Die erste Palmbacher Kirche 1725 bis 1906
Das erste Palmbacher Kirchlein wurde 1725 erbaut
Chronik der ersten Kirche
Die protestantischen Waldenser kamen Anfang Mai1701 in Grünwettersbach an. Ob die 28 Familien mit 111 Personen im ersten Jahr bei ihrer Einquartierung im Ort Grünwettersbach die lutherische Kirche nutzen durften ist nicht bekannt. Dies ist jedoch recht unwahrscheinlich. Im Frühjahr 1702 wurde die Waldenserkolonie Palmbach gegründet. Es wurde mit dem Bau von Baracken für Mensch und Vieh begonnen. Bis zum Bau ihrer ersten Kirche fanden die Gottesdienste in den Baracken oder Scheunen der Einwohner der neuen Waldenserkolonie Palmbach statt. Da sie anfangs nur das Allernötigste hatten, das, was sie aus ihrer Heimat mitgebracht hatten, war an den Bau einer Kirche zunächst nicht zu denken. Es hofften auch viele an die Rückkehr in ihre alte Heimat. Mit Jacques Resplandin kam im März 1722 der erste Geistliche nach Palmbach, der auch hier wohnte. Er gab schon zum 28. Februar 1725 seine Tätigkeit in Palmbach wieder auf und wurde Pfarrer in Mörfelden-Walldorf.
Bereits bei der Planung und Vermessung des neuen Ortes, im Frühjahr 1702, wurden die Plätze für die Kirche mit Pfarrhaus, für den Friedhof und für das Schulhaus festgelegt. Damals wurden die Kirchengebäude von den Waldensern Tempel genannt. Der Platz für die Kirche wurde genau im Mittelpunkt der neuen Gemarkung festgelegt. So sind es heute jeweil 550 Meter von der Kirche zur Gemarkungsgrenze nach Grünwettersbach und zur Gemarkungsgrenze nach Stupferich. Nachdem die Gemeinde ein herzogliches Patent zur Durchführung einer Kollekte in der Schweiz und den Niederlanden bewilligt bekam, konnte der Bau einer Kirche gesichert werden. Die erste Reise der Kollektoren Jean Jourdan (Schultheiß und Ältester) und Pierre Bonin in die Schweiz im Dezember 1724 erbrachte einen Gewinn von 324 Gulden und 9 Kreuzern. Die zweite Reise in die Generalstaaten war etwas erfolgreicher und ermöglichte nicht nur die Finanzierung des Kirchenbaus, sondern auch den Bau des kurz darauf errichteten Pfarrhauses sowie eine Reserve von 150 Gulden für den späteren Bau eines Schulhauses. Zwei Drittel der Gelder blieben in Palmbach, ein Drittel wurde für die Mutschelbacher Kirche verwendet.
Nach 25 Jahren wird die erste Kirche gebaut
Nachdem der Kostenvoranschlag des Busenbacher Zimmermanns Nikolaus Nußbaumer, in Höhe von 324 Gulden und 20 Kreuzern im Akkord, durch den herzoglichen Kirchenrat genehmigt wurde, konnte mit dem Bau begonnen werden. Für den Bau wurden zusätzlich 28 Wagen Sand und 200 Wagen Steine benötigt, die als Frohnkosten finanziert wurden. Dies war wenige Wochen vor der Amtsübernahme des neuen Pfarrers Théodoric Aubert am 12. August 1725. Die feierliche Grundsteinlegung fand am 11. Juli 1725 statt, und bereits am 25. November desselben Jahres konnte die Weihe des fertiggestellten Kirchleins gefeiert werden. Innerhalb dieser kurzen Zeit, wurde mit den wenigen Hilfsmittel damaliger Zeit, die schlichte Kirche mit hohem Satteldach und dreiseitigem Chorschluss gebaut. Scipion Arnaud, der Sohn des verstorbenen Henri Arnaud, nutzte diesen Anlass, um der Gemeinde ihren neuen Pfarrer offiziell vorzustellen.
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