Waldenserort Palmbach, Stadt Karlsruhe

 

Wir befinden uns an der Talstraße, am Platz des ersten Palmbacher Rathauses

Hier befindet sich die Stele Nr. 2

Thema A-Seite: Von La Balme zu Palmbach - Das erste Rathaus
Thema B-Seite: Die Waldenser gründen Palmbach

Der neue Waldenserplatz mit Denkmal ist der Hauptpunkt des Palmbacher Waldenserweges.

(Web-Schnellzugriff auf diese Stele: www.stele2.waldenserweg.de)

 


Die Gründung von La Balme (Palmbach)

Im Jahre 1698 wurden 3.000 Waldenser und Hugenotten wegen ihres Glaubens von Herzog Viktor Amadeus II. von Savoyen aus dem Piemont vertrieben. Die Waldenserpfarrer Henri Arnaud und Jacques Papon bereiteten ihre Aufnahme in Deutschland vor. So entstanden zwischen 1699 und 1701 dreizehn Waldenserkolonien in Deutschland, die meisten von ihnen in Hessen und Württemberg.

Eine Gruppe von 440 Waldensern kam im Jahre 1699 in die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und wurde bei Mörfelden angesiedelt. Die Menschen stammten aus den Dörfern La Balme, Roure und Méan aus dem Pragelatal. Am 10. Juli 1699 schworen sie dem Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt den Treueeid – damit wurden sie hessische Bürger.
Enttäuscht über die schlechten Bedingungen bei Mörfelden baten mehrere dieser Waldenserfamilien bereits 1700 den württembergischen Herzog Eberhard Ludwig um Aufnahme in sein Land, da sie hier bessere Böden vorfanden. Außerdem war die Gegend nach zahlreichen Kriegen entvölkert. Es wurde 28 Familien mit 111 Personen am 4. Februar 1701 erlaubt wurde, sich auf der Gemarkung des damals württembergischen Grünwettersbach anzusiedeln. Man wies ihnen dort 360 Morgen verwildertes Ackerland, Wiesen und einige kleine Waldstücke zu. Weitere Waldenser durften sich in Untermutschelbach und Kleinsteinbach niederlassen. So zogen die Waldenserfamilien von Mörfelden nach Württemberg weiter.

Am 26. Juni 1701 legten die 38 Männer den Treueeid auf den württembergischen Herzog ab. Dieses Datum ging als offizielles Gründungsdatum der Waldensergemeinde mit dem Ortsnamen La Balme in die Geschichte ein.