Wir freuen uns, dass wir hier den ausführlichen Bericht von Herrn Reinhold Härdle aus dem Jahre 2012 veröffentlichen dürfen.
Über die Orgeln der Evangelischen Waldensergemeinde Karlsruhe-Palmbach im 19. und 20. Jahrhundert
Besonders gewidmet den gegenwärtigen Organisten Thomas Hochschild, Walter Münchgesang und dem Orgelsachverständigen der Bad. Ev. Landeskirche KMD Dr. Kares.
Karlsruhe im Mai 2012, Reinhold Härdle
Inhalt
Was der Verfasser zuvor sagen wollte
Die Orgeln der Waldenserkirche Palmbach:
Die erste Orgel aus Grötzingen 1821 (Seiten 5-6)
• Die Vorgeschichte
• Die erste urkundlich erwähnte Orgel
• Der Versuch, zu einer neuen Orgel zu kommen
• Ein Harmonium als Ersatz
Die zweite Orgel von Steinmeyer 1906 (Seiten 7-9)
• Der Bau einer neuen Kirche
• Die Planung einer neuen Orgel
• Der Bau
• Die Pflege
• Die Generalüberholung
• Die Umstellung der Winderzeugung auf Elektromotor
• Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen für Kirche und Orgel
Die dritte Orgel von Georges Heintz 1981 (Seiten 10-13)
• Die Gründe für die Beschaffung einer neuen Orgel
• Der Zustand der Steinmeyer-Orgel 1977
• Die Vorüberlegungen für die neue Orgel
• Die Finanzierung der neuen Orgel
• Die Phase der Realisierung des Orgelprojektes
• Die Abnahme der neuen Orgel
• Die Einweihung der neuen Orgel
• Das Ergebnis
• Die Pflege der Orgel
• Die Organisten
Der Anhang (Seiten 14 – 37)
Anlagen
Hier finden Sie Kopien von wesentlichen Ereignissen in der Orgelgeschichte Palmbachs.
1. 1821 Dankschreiben von Pfarrer Euler an das Dekanat für die Unterstützung bei der Beschaffung einer eigenen Orgel. S. 14
2. 1865 Bericht des Hauptlehrers Johann Heinrich Schaufelberger über den Zustand der Orgel S. 15
3. 1893 Bericht des Orgelsachverständigen Barner mit dem Vorschlag, ein Harmonium zu beschaffen. S. 16
4. 1906 Genehmigung des Evangelischen Oberkirchenrates zur Annahme des Harmoniums S. 17
5. 1906 Ausschreibung an einschlägige Orgelfirmen für eine neue Orgel S. 18
6. 1906 Deckblatt zur Disposition und Kostenberechnung der Orgelfirma Steinmeyer S. 19
7. 1914 Beurteilung der Steinmeyer-Orgel durch Orgelkommissar Bamer S. 20
8. 1937 Bericht des KMD Wilhelm Rumpf über den Zustand der Steinmeyer-Orgel S. 21
9. 1937 Kostenvoranschlag der Orgelfirma hiess für die Instandsetzung der Steinmeyer-Orgel S. 22
10. 1947 Vertrag über die Orgelinstandhaltung der Orgelbaufirma Wagner S. 23
11. 1977 Bericht des Orgelsachverständigen Trötschel über eine sinnvolle Lösung S. 24
12. 1978 Gewährung eines Darlehens von 45 000 DM durch den EOK S. 26
13. 1979 Gewährung eines verlorenen Zuschusses durch den Ortschaftsrat Wettersbach S. 27
14. 1979 Vertrag Kirchengemeinde Palmbach Stupferich mit Georges Heintz zum Bau der neuen Orgel S. 28
15. 1980 28 Mensurenliste der Firma Heintz für die neue Orgel S. 31
16. 1981 Einladung zum Festgottesdienst und zum Festkonzert S. 34
17. 1981 Bericht vom 75-jährigen Kirchenjubiläum S. 37
Was der Verfasser zuvor sagen wollte:
Aus der Geschichte soll man Vieles lernen können. Geschichte wird in Lehrbüchern mehr oder weniger zeitabhängig dargestellt. Aufschlussreich ist es, an die Quellen zu gehen, die in alten Archiven zu finden sind. So auch in den Faszikeln über die Orgeln der Waldensergemeinde Karlsruhe-Palmbach, die im Pfarrbüro der Gemeinde aufbewahrt werden.
Was dort amtlich, manchmal auch mehr oder weniger zufällig abgelegt ist, ermöglicht einen eindrucksvollen Einblick in die Verhältnisse früherer Zeiten. Voraussetzung dafür ist, dass der Interessierte auch die Schrift des 19. Jahrhunderts, nämlich Sütterlin, entziffern kann. Interessant ist, dass in Hitler-Deutschland diese Schrift als typisch "deutsch-germanisch" im Gegensatz zur lateinischen Schrift unterrichtet wurde; so auch in der Grundschule, die der Verfasser ab 1939 besuchte.
Was die Orgel betrifft, so zeigen die Archivstudien viel Ähnliches zur heutigen Zeit auf:
- Immer fehlte es an Geld, im 19. Jahrhundert „Gulden" = Goldmünzen. Deshalb dauerte es immer Jahre bis eine neue oder gebrauchte Orgel beschafft werden konnte.
- Hatte man nun endlich eine brauchbare Orgel, so sparte man an der Wartung, eventuell solange, bis die Orgel nur noch Misstöne und Klappergeräusche von sich gab. Dann merkte es sogar die singende Gemeinde und drängte auf Abhilfe.
- Verantwortlich für die Orgel waren in erster Linie der Pfarrer, die Kirchengemeinderäte und natürlich der Organist. Aber letzterer konnte lange jammern, bis endlich etwas geschah. Nun welcher Organist wünscht sich nicht eine nach seiner persönlichen Vorstellung Meinung konzipierte neue Orgel?
- Der Instanzenweg endete — wie auch heute — nicht bei den Kirchengemeinderäten, sondern bei den höheren Kirchenbehörden, manchmal sogar zur Zeit des Großherzogs beim Badischen Innenministerium.
- Einen Verbündeten fanden die Organisten aber meistens in den Orgelkommissaren, heute Orgelsachverständigen des Oberkirchenrates. Aber deren Finanzmittel waren auch begrenzt, sodass die Gemeinde auf eigene Mittel angewiesen war und Spenden für ihre Orgel einsammeln musste.
Seit Jahrhunderten ist die Orgel wesentlicher Bestandteil der Kirchenmusik, sowohl bei den Gottesdiensten als auch bei Kirchenkonzerten. Hier berichtet der Verfasser über die Orgeln in Palmbach:
- Welche Orgeln gab es?
- Wie war ihre Disposition und Technik?
- Welche finanziellen Mittel mussten beschafft werden?
- Wie entstand die heutige Orgel und welchen Charakter hat sie?
Wie viele andere alte Musikinstrumente hat die Orgel eine lange Tradition. Sie wird auch heute noch in einer Zeit großer Medienvielfalt von vielen Menschen gerne gehört. Sie ist in Zusammenhang mit den kirchlichen Räumen, in denen sie meist steht, Mittler tiefer musikalischer Eindrücke. Sie verstärkt Freude, sie spendet Trost und führt Menschen zusammen.
Für die Orgelgeschichte interessieren sich verständlicherweise nur wenige. Für diese ist der kurze Abriss der Orgeln in der Waldensergemeinde Palmbach verfasst worden.
Die erste Orgel in der Waldenserkirche
Die Vorgeschichte
1701 wurde La Balme, heute Palmbach, von 28 Waldenserfamilien gegründet. 1725 konnte die erste Kirche, ein einfacher Fachwerkbau, eingeweiht werden. Mit Sicherheit konnte sich die kleine Gemeinde zu diesem Zeitpunkt keine eigene Orgel leisten, obgleich die Waldenser in ihren Gottesdiensten - zunächst nur in Französisch - viel gesungen haben.
Die erste urkundlich erwähnte Orgel
Wann die Waldenser Gemeinde über eine erste Orgel verfügte, ist nicht bekannt. Jedenfalls bedanken sich Pfarrer Euler und die Kirchenräte Pierre Soulier und Pierre Berger am 15. Juli 1821 beim evangelischen Dekanat und dem großherzoglichen Innenministerium für die Hilfe bei der Beschaffung einer Orgel.
- Anlage 1: Dankschreiben von Pfarrer Euler an das Dekanat 1821
Es war eine gebrauchte Orgel aus Grötzingen, die die Orgelbaufirma H. Voit und Söhne zerlegte, nach Palmbach transportierte und dort wieder aufbaute. Dafür bekam sie 150 Gulden. Die Orgel wurde auf der neuen Empore aufgestellt.
In den folgenden Jahrzehnten wurde die Orgel mehrfach repariert. Trotzdem war sie nach dem Mängelbericht des Hauptlehrers und Organisten Schaufelberger 1865 in einem erbärmlichen Zustand.
Darin heißt es:
„Die Orgel hat ein Manual 2 Oktaven im Umfang. Das Pedalregister besteht aus Holz 8' offen, aber sehr schwach und hat keinen Registerzug. Das Manual hat 6 Register.
- Prinzipal 2' von Zinn im Prospekt
- Großgedackt 8' von Holz, spricht fast immer an
- Flöte 4' von Holz, die zwei oberen Töne von Zinn, scharf
- Oktav 1' von Zinn, wurde durch den Lehrer versetzt, ist jetzt Superoktav
- Quinte 1 1/3 von Zinn, sehr schlecht
- Mixtur 1/2 und zweifach von Zinn, sehr schlecht
Das Manual besteht aus 2 Oktaven weniger 1 Ton. Die Orgel wurde schon oft repariert, aber meist von unrechter Art. Die Pfeifen sind meist sehr schlecht und kann somit nur durch neue Pfeifen geholfen werden. Die Klaviatur ist ganz ausgeleiert so daß die Tasten einem unter den Fingern davonlaufen. Die Orgel hat nur einen Blasebalg. Unterzeichneter würde sich freuen, wenn recht bald dem Übelstand durch eine zweckmäßige Reparatur, oder durch einen neue Orgel abgeholfen würde.
Palmbach den 14. November 1865. Joh. Heiner Schaufelberger."
- Anlage 2: Bericht Schaufelberger 1865
Ist Herr Schaufelberger nicht sehr zu bedauern, dass er auf solch einer miserablen Orgel den Gemeindegesang begleiten musste und dazu mit auf 2 Oktaven begrenztem Manual und einem Pedal von lediglich einer Oktave? Grünwettersbach hatte 1926 eine wesentlich bessere Orgel erworben. Nach dem Bericht des Orgelbauers Veit in Durlach gab es 1866 auch Orgeln in Auerbach, Hohenwettersbach, Königsbach, Langensteinbach, Spielberg, und Wein-garten. Die jährlichen Wartungskosten lagen je nach Größe der Orgel zwischen 6 und 21 Gulden.
Der Versuch, zu einer neuen Orgel zu kommen
Im Februar 1866 bewilligte der Evangelische Oberkirchenrat einen Zuschuss von 200 Gulden für eine neue Orgel. Aber wahrscheinlich konnte die Gemeinde den zusätzlichen Betrag von mindestens weiteren 200 Gulden nicht aufbringen. Deshalb wurde die Orgelbaufirma Voit beauftragt, die alte aus Grötzingen stammende Orgel zu reparieren.
Die Reparatur scheint gelungen zu sein, denn der zuständige Orgelkommissar (Name leider unleserlich) schreibt am 27. Dezember 1868 Folgendes:
„Das Orgelwerk ist bei der Enge des vorhandenen Raumes jetzt in einen solchen Zustand gesetzt, dass es auf lange Zeit den kirchlichen Bedürfnissen der Gemeinde Palmbach genügt und gebührt dem Herrn Voit für die künstlerische Ausführung der Reparatur alle Anerkennung.“ Besonders hervorgehoben wurde, dass im Manual und im Pedal jeweils ein Cis eingefügt wurde, wahrlich eine „große Verbesserung“, wenn man bedenkt, dass das Manual jetzt über 2 Oktaven + Cis und das Pedal 1 Oktave + Cis verfügt.
Ein Harmonium als Ersatz
Immerhin scheint die Orgel noch zwei Jahrzehnte ihren Dienst gemacht zu haben, bis am 7.5.1893 der Orgelkommissar Barner das Werk als völlig unbrauchbar bezeichnete. Dennoch sollte es noch bis 1906 dauern, bis eine neue Orgel fertiggestellt werden konnte. In der Zwischenzeit behalf man sich mit Notlösungen und war froh, als die Diasporagemeinschaft Hausach mit behördlichem Segen den Palmbachern ein gebrauchtes Harmonium schenkte.
Das Harmonium dürfte 1890 in Paris gefertigt und von Schiedmayer Stuttgart um 1895 nach Hausach verkauft worden sein. Es soll auch noch nach dem Neubau der Kirche 1906 auf der Empore gestanden haben. Bernd Sulzmann, Orgelsachverständiger des Denkmalamtes Freiburg, bezeichnete es 1977 als schönes Instrument.
- Anlage 3: Bericht von Bernd Sulzmann 1903
- Anlage 4: Genehmigung zur Annahme des geschenkten Harmoniums 1906
Es ist sogar zu vermuten, dass dieses Instrument in den Jahren um 1970 von Herrn Eisenlöffel bei den Gottesdiensten in der Aula der Stupfericher Volksschule gespielt wurde. Lange stand es in der Evangelischen Kirche in Stupferich und wurde dann dem Heimatmuseum in Stupferich zur Verfügung gestellt.
Die zweite Orgel in der Waldenserkirche
Der Bau einer neuen Kirche
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden in Karlsruhe viele neue Gotteshäuser. Dazu zählen auch die Christuskirche und die Lutherkirche. Dem unermüdlichen Wirken von Pfarrer Meerwein ist es zu verdanken, dass auch in Palmbach eine neue Kirche im neugotischen Stil erbaut wurde. Er sammelte Spenden und „belagerte" den Großherzog so lange, bis dieser einen erheblichen Beitrag zum Kirchenbau herausrückte. 1901 feierte die Waldensergemeinde ihr zweihundert-jähriges Bestehen mit einem großen Fest. Der nicht mehr ganz junge Großherzog wurde zu diesem Fest eingeladen und kam tatsächlich mit der Kutsche in das Bergdorf.
Die Planung einer neuen Orgel
1906 wurde das alte Waldenserkirchlein abgerissen. Mit ihr verschwand auch die alte unbrauchbar gewordene erste Orgel. Der erheblich größere Kirchenraum erforderte ein größeres und höher wertiges Instrument. Pfarrer Meerwein schaffte beides: Kirche und Orgel. Auf eine Ausschreibung bewarben sich drei Orgelbaufirmen:
- Voit/Söhne in Karlsruhe Durlach,
- Steinmeyer und Cie in Oettingen/Bayern und
- Link in Gingen an der Brenz
- Anlage 5: Ausschreibung einer neuen Orgel
Die Kosten des Projektes wurden fast einheitlich mit 4.150 Mark (Rentenmark) beziffert. Den Zuschlag erhielt wegen eines Preisnachlasses von 5 % Steinmeyer. Der Oberkirchenrat hatte die Orgelfirma Veit vorgeschlagen, weil sie in Baden lag. Am 26. Juni 1906 kartete Voit nach, indem er den gleichen Rabatt von 200 Mark anbot. Aber zu spät.
- Anlage 6: Deckblatt zur Disposition und Kostenberechnung der Firma Steinmeyer 1906
(Hier sei angemerkt, dass um 1900 in den Orgelunterlagen erstmals Schreibmaschinenschrift auftaucht, während zuvor nur handschriftliche Dokumente — Sütterlin - vorzufinden sind.)
Der Bau der Steinmeyer Orgel
Steinmeyer war eine gute Wahl. Er baute zwar entsprechend dem Geschmack der damaligen Zeit (Romantik) eine eher grundtönige Orgel mit pneumatischer Traktur. Aber das Pfeifenmaterial war so solide und wohlklingend, dass es die Firma Heintz 1981 zum großen Teil wieder in die neue Orgel einbauen konnte. Auch das Orgelgehäuse wurde 1906 von Steinmeyer konzipiert und von Heintz wieder verwendet. Somit ist unsere heutige Orgel zu wesentlichen Teilen mehr als 100 Jahre alt.
In einem Schreiben an die Palmbacher Gemeinderäte schlug der Orgelbaukommissar des Oberkirchenrates Barner folgende Disposition vor:
1. Manual: 4 2/3 Oktaven, C bis g3 = 56 Töne 1. Prinzipal 8' 2. Gambe 8' 3. Flöte 8' 4. Oktav 4' 5. 5. Cornett 4' bestehend aus a) Gedeckt 4' b) Quint 2 2/3 c) Oktav 2 ,
2. Manual: gleicher Umfang 6. Prinzipal 8' 7. Salicional 8' 8. Aeoline 8' 9. Lieblich Gedeckt 10. Traversflöte 4'
Pedal: C bis dl 11. Subbass 16' 12. Violönbass 16'
Koppeln: I/Pedal, II/Pedal, 1/11
Mechanik: Traktur pneumatisch, Taschenwindladen, Balg mit Fußbetrieb
Steinmeyer folgte genau dieser Disposition. Er bedankte sich am 11. Juni 1906 für den Auftrag. Die Orgel wurde nach sehr kurzer Bauzeit am 5. November 1906 fertiggestellt. Orgelkommissar Barner nahm sie ab und lobt die schönen Register. 8 Jahre später am 17. April 1914 prüfte er die Orgel erneut und war des Lobes voll: „Die Orgel wirkt vorzüglich und hat sich in den 8 Jahren trefflich gehalten. Sie gehört zu den besten der Diözese. Das Material sowohl der Holz- wie auch der Zinnpfeifen ist ausgesucht gut."
- Anlage 7: Beurteilung der Steinmeyer Orgel durch Kommissar Barner 1914
Die Pflege der Steinmeyer Orgel
Für die folgenden Jahrzehnte befinden sich keine wichtigen Dokumente im Archiv. Schon 1906 wurde ein Wartungsvertrag abgeschlossen, damit kleinere Schäden rasch behoben und die Orgel immer wieder gestimmt werden konnte. Leider wurde aber in den folgenden Jahren diese notwendige Pflege nicht beibehalten.
Am 29. Mai 1937 richtete der Palmbacher Kirchengemeinderat an den Kirchenmusikdirektor Wilhelm Rumpf folgende Zeilen: „Wir ersuchen Sie ergebenst, Herr Direktor, die Orgel in unserer Kirche nachsehen und prüfen zu wollen und die Behebung vorhandener Mängel und Unstimmigkeiten einleiten zu wollen."
Kirchenmusikdirektor Rumpf (den der Verfasser noch persönlich kannte) unterzog die Orgel einer sorgfältigen fachkundigen Prüfung. Vor allem bemängelte er die völlige Verstaubung und Verstimmung der Orgel, die durch fehlende Pflege und auch das große Fenster hinter der Orgel verursacht wurden. Er empfahl die Verschalung des rückwärtigen Fensters und die Ausreinigung, die ja bei jeder Orgel spätestens alle 25 Jahre erfolgen sollte. Pneumatik und die übrige Mechanik seien in Ordnung, nur folgende Register sollten verändert werden.
,,2. Manual: Aeoline 8' verdickt den Klang und soll in Gemshorn 2' umgearbeitet werden. Pedal: Violonbass 16' ist viel zu dick soll in Violonbass 8' umgewandelt werden. Mit diesen Änderungen wurde die Orgel weniger grundtönig und erhielt ein besseres Plenum. Am 5. Juni 1937 rügte Dekan Schühle von Durlach den Kirchengemeinderat Palmbach, weil er auf „die Sorgfalt und Pflege der Orgel bisher wenig Wert gelegt habe."
- Anlage 8: Bericht des KMD Wilhelm Rumpf über den Zustand der Steinmeyer Orgel 1937
Die Generalüberholungen der Steinmeyer Orgel
Der Kirchengemeinderat beauftragte daraufhin die Orgelbaufirma Carl Hess in Durlach mit der Ausführung der vorgeschlagenen Arbeiten. Das Angebot belief sich auf 240 Rmk = Rentenmark und umfasste die Kontrolle und Regulierung der gesamten Orgel einschließlich der dringend notwendigen Ausreinigung. Die Gemeinde musste während der Arbeiten einen „Handlanger" und Blasebalgtreter kostenlos zur Verfügung stellen.
Hess beschreibt die beabsichtigte neue Intonation der Orgel wie folgt:
„Jedes Register enthält die seiner Eigenart entsprechende Klangfarbe und wird der Disposition im Einzelnen, wie im Gesamtklang der Neuzeit entsprechend umgearbeitet und dem Kirchenraum in bester akustischer Vollendung angepasst und künstlerisch eingestuft."
- Anlage 9: „Kostenanschlag" der Orgelfirma Hess, Durlach für die Instandsetzung 1937
Die Umstellung der Winderzeugung auf Elektromotor
Auch nach der Instandsetzung der Orgel konnte die Orgel nur gespielt werden, wenn ein Blasebalgtreter für den notwendigen Wind sorgte. Erst 1942 kümmerte sich der Kirchengemeinderat um einen „Elektrowinderzeuger" der 260 RM = Reichsmark kosten sollte. Am 19. Mai 1942 schrieb die Orgelbaufirma Carl Hess, dass während der Kriegszeit kein neuer Orgelmotor beschafft werden könne. Sie schlug einen gebrauchten neu gewickelten Motor vor, der dann auch gekauft wurde. Das Badenwerk besorgte den Stromanschluss und adressierte seine Post für die Kirche an die „Adolf-Hitler Str." Palmbach. Der gebrauchte Elektrowinderzeuger hatte eine kurze Lebensdauer; denn im Dezember 1951 musste unter Pfarrer Zwecker ein neuer Motor für 530 DM beschafft werden.
Der zweite Weltkrieg und seine Folgen für Kirche und Orgel
Während des zweiten Weltkrieges 1939 bis 1945 wurde nicht über die Orgel berichtet. Die Menschen hatten andere Sorgen. Am 4. Dezember 1944 zerstörte ein Bombentreffer den Chor der Kirche. Da sich die Steinmeyer Orgel auf der Empore befand wurde sie abgesehen von Staubablagerung durch den Treffer nicht beschädigt. Am 3. März 1947 schloss der Kirchengemeinderat einen Vertrag über die laufende Orgelinstandhaltung mit der Orgelbaufirma Wagner in Grötzingen ab. Wagner übernahm auch die Generalüberholung der Orgel für 396 RM = Reichsmark.
- Anlage 10: Vertrag über die Orgelinstandhaltung durch die Orgelfirma Wagner 1947
Doch leider wurde in den folgenden Jahrzehnten offensichtlich zu wenig für die Instandhaltung der Steinmeyer Orgel getan. Eine pneumatische Traktur mit Taschenladen bedarf einer verstärkten Pflege, ganz abgesehen von der immer wieder notwendigen Ausreinigung. Denn die Orgel besaß kein geschlossenes Gehäuse. Daraus folgte eine vermehrte Staubablagerung in der Mechanik und in den Pfeifen. Es ist jedoch nicht anzunehmen, dass man die Orgel bewusst „verkommen" ließ, um die Notwendigkeit einer neuen Orgel zu unterstreichen.
Die dritte Orgel in der Waldenserkirche
Die Gründe für die Beschaffung einer neuen Orgel
Auch gut gebaute Orgeln haben eine begrenzte Lebensdauer. Das hat folgende Gründe:
- Mechanisch bewegliche Teile Tastatur, Traktur, Registerzüge, Ventile, Filz- und Lederteile u.a. unterliegen der Abnutzung.
- Der musikalische Zeitgeschmack ändert sich. So baute man in der Romantik mehr grundtönige Orgeln mit mehreren 16-Füßen im Pedal und noch mehr 8-Füßen in den Manualen. In der Nachkriegszeit schätzte man aber besonders die Kompositionen des Barock: Joh. Gottfried Walter, Joh. Seb. Bach, Georg-Friedrich Händel, Georg Friedrich Telemann u.a. Diese Musik erfordert stark differenzierte Register mit vielen Obertönen, nämlich Vier-, zwei und Einfüße, die sich zusammen mit Terzen und Quinten auch in den Mixturen wiederfinden.
- Die Technik im Orgelinnern wird verbessert. Das betrifft insbesondere die Traktur, den Weg von der Taste zur Pfeife und die Anlage der Registerzüge.
Die Silbermann-Orgeln im Elsass und in Sachsen kamen mit einer ganz einfachen Traktur aus. Über feine Holzleisten und Hebel wurde der Weg von der Taste zur Orgel überwunden.
Die Steinmeyer-Orgel von 1906 hatte eine pneumatische Traktur durch Druckluft, die über Metallröhren zum Ventil geführt wurden. Gleichzeitig wurden immer mehr Orgeln mit einem elektrischen Spieltisch erbaut, wobei die Tasten über elektrische Kabel mit den auf der Lade stehenden Pfeifen verbunden wurden. Elektrische Spieltische hielten aber nur ca 25 Jahre, weil die Magnete sich aufluden und damit immer unpräziser wurden.
In der Mitte des 20. Jahrhunderts sah man ein, dass die Silbermann-Traktur überlegen war, weder Pneumatik noch Elektrik dem Organisten den besten Kontakt zur Orgelpfeife ermöglichten. Bei guter Wartung leistet die mechanische Traktur über Jahrhunderte, wenn nicht sogar über Jahrhunderte zuverlässig ihren Dienst. Dabei werden die Register über Schleifladen gesteuert.
Der Zustand der Steinmeyer-Orgel 1977
So kam auch die an sich solide Steinmeyer-Orgel in der Waldenserkirche in Palmbach in die Jahre. Der Orgelsachverständige Trötschel war sich 1977 zusammen mit der Orgelbaufirma Vier im Klaren, dass es sich nicht lohnen würde, noch viel Geld in die störanfällige Steinmeyer-Orgel zu investieren, sondern einen Neubau anzustreben. Der Verfasser konnte sich selbst vom schlechten Zustand der Orgel überzeugen, als er 1980 die Orgel testete.
Eine zunächst beabsichtigte Reparatur der alten Orgel mit einem elektrischen Spieltisch durch die Firma Steuer in Rastatt hätte 45 000 DM gekostet und wurde deshalb abgelehnt.
- Anlage 11: Bericht des Orgelsachverständigen Trötschel für eine sinnvolle Lösung für die Orgel in Palmbach 1977
Die Vorüberlegungen für die neue Orgel
Nun war man wieder mit der Frage konfrontiert, ob man eine gebrauchte Orgel kaufen oder eine neue Orgel bauen solle. Der Orgelsachverständige des EOK Trötschel prüfte Angebote des Reha-Krankenhauses Langensteinbach und der Gemeinde Untermutschelbach, die er aber nicht empfehlen konnte.
Die Lösung des Problems bestand in einer Orgel, die die brauchbaren Teile der alten Orgel übernahm und durch neue Teile ergänzte. So sollte das neogotische Fichtengehäuse, das sich harmonisch in die Architektur der Kirche einfügt, übernommen werden. Auch etwa die Hälfte der Register war so solide und wohlklingend, dass sie kunstvoll mit neuen Registern zusammen ein schönes Plenum erzeugen konnten. Die Traktur dagegen sollte völlig neu rein mechanisch erstellt werden. Soweit der Vorschlag des Orgelsachverständigen Trötschel.
Die Finanzierung der neuen Orgel
Nun war es die Aufgabe von Pfarrer Bertold Augenstein und des Kirchengemeinderates, den Neubau voranzutreiben und die nötigen finanziellen Mittel zu beschaffen. Es gelang, innerhalb von 2 Jahren folgende Beträge einzusammeln:
Erlöse aus einem Bazar 12.000 DM
Spenden von Einzelpersonen 11.800 DM
Verkauf von nicht mehr benötigten Orgelpfeifen 2.400 DM
zusammen 26.200 DM
Im Jahr der Einweihung 1981 waren die Eigenmittel auf 67 990 DM angewachsen, ein beachtlicher Betrag für die kleine Gemeinde.
Die Ausschreibung für die neue Orgel erbrachte folgende Angebote inklusive 12 % USt.:
Steinmeyer und Co, Öttingen / Bayern 121.009 DM
Peter Vier, Oberweier / Baden 113.184 DM
Georges Heintz, Schiltach / Baden 114.405 DM
Am 26.08.1978 bat der Kirchengemeinderat mit Hertha Heß, Bertold Augenstein, Siegfried Ehrmann, Walter Kirchenbauer, Uwe Praetorius, Wilhelm Raviol und Christian Werthmann den Oberkirchenrat um einen Zuschuss bzw. ein Darlehen. Erläuternd dazu schrieb Pfarrer Augenstein: „Unsere alte Orgel ist einem Zustand, der Sonntag für Sonntag Grund zum Ärger gibt. Bei der Trockenheit 1976 hatte sie total gestreikt und war nur mit größter Mühe wieder soweit in einen spielbaren Zustand zu bringen."
Das Schreiben hatte Erfolg. Am 24.11.1978 gewährte der EOK ein Darlehen von 45 000 DM, das allerdings ab 01.08.1980 mit 4 % zu verzinsen und mit 6 % zu tilgen war. Über einen Zuschuss sollte später entschieden werden. Ortsvorsteher Rohrer teilt Herrn Pfarrer Augenstein mit, dass sich der Ortschaftsrat Wettersbach mit 500 DM an der Finanzierung beteiligt.
- Anlage 12: Gewährung eines Darlehens von 45 000 DM durch den EOK 1978
- Anlage 13: Gewährung eines Zuschusses durch den Ortschaftsrat Wettersbach 1979
Die Phase der Realisierung des Orgelprojektes
Nun wurde der Auftrag an Georges Heintz, den billigsten Anbieter, erteilt, was dieser am 07.12.1978 bestätigte. George Heintz empfahl, die vom Orgelprüfungsamt vorgeschlagene Disposition wie folgt zu ändern bzw. zu ergänzen:
- Zwei neue Register für das zweite Manual: Prinzipal 4' und Cromorne 8'.
Die Orgel bekam damit statt 14 16 Register. - Im ersten Manual wird statt der Blockflöte 2' eine Blockflöte 4' eingebaut.
- Die Sesquialtera aus dem 2. Manual kommt in das erste Manual.
Damit erhöhte sich der Preis der Orgel auf 116.450 DM. einschließlich 14 % Mehrwertsteuer. Heute nach 30 Jahren Nutzung der Orgel kann gesagt werden, dass sich diese Änderungen bewährt und bezahlt gemacht haben.
- Anlage 14: Vertrag zwischen der Kirchengemeinde Palmbach und Georges Heintz zum Bau der Neuen Orgel 1979
Hier die von Heintz / Trötschel vorgeschlagene und auch realisierte Disposition:
ST = Steinmeyer (1906), Htz = Heintz (1979)
1. Manual:
C-g‘‘‘ = 56 Töne
1. Prinzipal 8' St+Htz
2. Bourdon 8' St
3. Oktave 4' St
4. Blockflöte 4' St
5. Sesquialtera
a) Quinte 2 2/3 St
b) Terz 1 3/5 Htz
6. Mixtur
a) Oktav 2' Htz
b) Mixtur 4 F, Htz
2. Manual:
C-g''' = 56 Töne
7. Flöte 8' St
8. Prinzipal 4' St
9. Gedeckt 4' St
10. Prinzipal 2' St
11. Zimbel
a) Oktave 1' Htz
b) Zimbel 3 f. Htz
12 Cromorne 8' Htz
Tremulant
Pedal:
C bis f' = 31 Töne
13. Subbass 16' St+Htz
14. Violonbass 16' St+Htz
15. Choralbass 8' St+Htz
16. Trompete 8' Htz
Koppeln:
I/Pedal, II/Pedal, II/I
Mechanik:
Traktur mechanisch,
Schleifladen,
Motor elektrisch
Die neuen Register von Heintz bestehen bis zu 75 % aus Zinn, klingen also hell. Die alten von Steinmeyer übernommenen Pfeifen wurden gründlich aufgearbeitet. Genaue Angaben, auch über die Mensuren, befinden sich im Anhang.
Das alte Gehäuse wurde durch das Malergeschäft Keßler, Langensteinbach abgebeizt, aufgearbeitet und so ergänzt, dass die Orgel in einem geschlossenen Resonanzkörper erklingt. Im Prospekt stehen Pfeifen aus den Registern Prinzipal 8' und Oktave 4' im 1. Manual.
- Anlage 15: Mensurenliste der Orgelfirma Heintz für die neue Orgel 1980
Die Abnahme der neuen Orgel
Der Orgelsachverständige des Oberkirchenrates Herr Trötschel nahm die neue Orgel im Oktober 1981 ab. In seinem Prüfbericht schreibt er:
„Die Intonation des Instruments besorgte Emile Wolf, der die einzelnen Register in gekonnter Meisterschaft intonierte. Das ganze Instrument hat einen sehr geschlossenen Klang, die Spitzen sind in der leeren Kirche etwas scharf, verlieren aber sofort ihre Schärfe, wenn die Kirche besetzt ist. Die Firma Heintz hat ihre vertraglichen Verpflichtungen aus dem Orgelbauvertrag voll erfüllt, es bestehen gegen die Abnahme des Instrumentes durch die Kirchengemeinde keine Bedenken."
Die Einweihung der neuen Orgel
Die neu/alte Orgel wurde am 13. Juli 1981 geliefert und in der Folgezeit aufgebaut und intoniert. Somit dauerte das Projekt von Beginn der Planung 1978 an insgesamt drei Jahre. Nun sollte die Orgel mit einem Festgottesdienst und einem Orgelkonzert am Erntedanktag am 4. Oktober 1981 eingeweiht und in Dienst gestellt werden. Pfarrer Augenstein gewann dafür den Kirchenmusikdirektor Friedrich Meinel aus der Patengemeinde in Potsdam. Herr Meinel war anerkannter Orgelvirtuose, konnte aber nur nach Palmbach kommen, wenn er eine Ausreisegenehmigung aus der DDR bekam. Der Kulturbeauftragte der Stadt Karlsruhe Herr Dr. Heck stellte den Antrag an die Künstleragentur der DDR in Berlin Ost und gewährte auch für drei weitere Konzerte in Heidelberg, Durlach-Aue und Kürnbach einen Zuschuss von 2.000 DM. Für den Fall, dass Herr Meinel nicht ausreisen durfte, sollten Hans-Martin Corrinth oder Karlheinz Schmidt einspringen.
Aus der Einladung zum Festgottesdient geht hervor, dass die Planungen aufgingen. Herr Schuldekan Paulus Stein hielt die Predigt, der Kirchenchor wirkte mit und Herr Meinel spielte die alt/neue Orgel meisterhaft. Eigentlich hätte man der Orgel den Namen Steinmeyer-Heintz geben müssen, so wie man beispielsweise später auch der Durlacher Orgel den Namen Stumm-Goll gab. Damit wäre verdeutlicht worden, dass die Orgel zu erheblichem Teil eine historische ist. Aber schließlich war man dann doch nicht so traditionsbewusst und beließ es bei dem Namen „Heintz-Orgel".
- Anlage 16: Einladung zum Festgottesdienst und zum Festkonzert 1981
Das Ergebnis
Nun hatte die Waldensergemeinde eine Orgel, die nach Abschluss eines Wartungsvertrages mit der Firma Heintz viele Jahre für Gottesdienste, aber auch für Orgelkonzerte zur Verfügung stand. Der Charakter der Heintz Orgel begünstigt die Darstellung von barocker Musik. Durch geschickte Registrierung können aber auch Werke der Romantik und Moderne schön erklingen.
Schon eine Woche später, am 11 Oktober 1981, feierte die die Waldensergemeinde das 75- jährige Bestehen der 1906 erbauten Kirche. Walter Münchgesang spielte die neue Orgel und leitete den Kirchenchor.
- Anlage 17: Bericht vom 75-jährigen Kirchenjubiläum 1961
Die Pflege der Orgel
In der Folgezeit wurde der Pflege des „Kleinods" neue Orgel die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt. Mit der Orgelfirma Heintz wurde ein Wartungsvertrag mit jährlicher Überprüfung und Stimmung der Orgel abgeschlossen. Natürlich stiegen die Kosten laufend. 1984 beliefen sie sich auf 368 DM, 2011 auf ebenso viele Euro. 1986 erhielt die Pedalklaviatur Blattfedern und bald wurde auch eine schwimmende Mechanik für die Manuale eingebaut. Nach 25 Jahren 2006 erfolgte im Zusammenhang mit der Innenrenovierung der Kirche eine Ausreinigung der Orgel mit Kontrolle jeder einzelnen Pfeife auf Funktion und Stimmung. Auf vielfachen Wunsch der Organisten finanzierten der Förderkreis für Kirchenmusik und die Evangelische Gemeinde 2010 ein Parallelpedal für ca. 2.500 Euro.
Im Jahr 1989 inspizierte der Orgelsachverständige Georges Aubert die Orgel mit folgendem Ergebnis: „Klanglich macht die Orgel einen außerordentlich günstigen Eindruck. Alle Register sind sehr weich und ausgeglichen intoniert und bieten eine vielfältige Registrierungsmöglichkeit. Die Windversorgung ist starr, aber ausreichend. Die Registermechanik arbeitet leicht und sehr genau. Die Spielmechanik der Manualklaviatur ist außerordentlich leichtgängig und leise; die des Pedals allerdings etwas zu geräuschhaft. Es ist offensichtlich, dass die Orgel gut gepflegt wird und bei guter Pflege noch für weitere Generationen der Gemeinde zur Freude dienen wird."
Die Organisten
Nach Herrn KMD Meinel fanden in den folgenden Jahren auf der Heintz-Orgel Orgelkonzerte mit vielen namhaften Organisten statt, unter anderen Prof Hans-Martin Corrinth, KMD Karlheinz Schmidt, KMD Markus Raiser und Prof. Andreas Schröder. Sie alle fanden großes Gefallen an der Heintz Orgel in Palmbach. Sicherlich ist es aber auch angebracht, hier die Namen der Organistinnen und Organisten zu erwähnen, die im Verlauf von mehr als 30 Jahren die Orgel regelmäßig in Gottesdiensten und zu festlichen Anlässen zur Ehre Gottes und zur Freude der Gemeinde erklingen ließen. Diese waren bis 2012 in der angegebenen Reihenfolge
Frau Ried, Frau Adelmann, Reinhold Härdle, Annette Bischoff, Matthias Weber, Elke Bernitt, Thomas Hochschild und Walter Münchgesang.
Geschrieben von Reinhold Härdle, im Mai 2012